Euromaster 2023 München

Einige von Ihnen schildern hier ihre ganz persönlichen Eindrücke dieses aufregenden Wochenendes. Also, viel Spaß beim Lesen!

isabelle:
Meine ersten „Euromasters“ …: das sind für mich zuerst:
- Die riesigen Anhänger und Boote so weit das Auge reicht (unser Anhänger ist so klein ••)
- Die leider marode Tribüne der Olympischen Spiele 1972 aber dafür eine schöne Regattastrecke mit klarem Wasser
- Sprachen, die man kennt (französisch, italienisch, englisch…) aber auch Sprachen, die man nicht einordnen kann
- Aprilwetter im Sommer, mit Gewitter, Regen, Sturm, Hitze, Schwüle…
- Der Frust, dass unser Rennen im Frauenvierer (Emiliia, Margarete, Judith Jahn aus Eltville und ich) kurz vor dem Start abgesagt (die Strecke mussten wir trotzdem schnell absolvieren ••) und nicht mehr nachgeholt wurde
- Die tolle Aufholjagd von Georg und Georgios, die nicht mal eine Sekunde nach dem stark Favoritenboot aus Karlsruhe die Ziellinie durchqueren haben (und Emiliias Anfeuerungsrufe in Griechisch ••)

Jetzt zu „meinen“ Rennen: Nachdem der Frauenvierer abgesagt wurde, hatte ich am Sonntag zwei Rennen in Mixedbooten, ausgerechnet beim Sturm und Regen…(und kaum am Steg angekommen schien wieder die Sonne). Zuerst bin ich in Mixed-Doppelzweier F gestartet. Da leider Demir aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgesagt hatte, hatte ich mich am Samstagnachmittag auf der Suche nach einem Mann der selbe (oder ältere) Altersklasse gemacht. Christoph Rademacher aus Bad Honnef war sofort einverstanden und wenn wir nur als 3. und letztes Boot angekommen sind, das Rennen hat Spaß gemacht und optisch haben wir super harmoniert. Drei Stunde später war ich wieder mit Christoph am Start, diesmal in Mixed-Doppelvierer F, mit noch an Bord Judith Jahn und Rainer Fiedler aus Mannheim-Rheinau. Die 4 Mannschaften am Start hatten große Schwierigkeiten, die Boote zu richten, Wellen und Wind von den Seiten warfen uns immer wieder „aus der Bahn“. Nach dem Start konnten wir 500 M lang mitmischen aber die Konkurrenz aus Polen und Frankreich war zu stark. Nur die Engländer ließen wir hinter uns. In dieser Konstellation hatten wir nur ein einziges Mal trainiert und wir sind der Meinung, dass wir das Experiment weiterführen wollen.

Georg:
Masters-Männerdoppelzweier D
Recht kurzfristig entschlossen sich Demir und Georg, im Doppelzweier zu starten. Dies war unser erstes gemeinsames Rennen überhaupt, und das wellige Wasser war anspruchsvoll. Beim Start waren wir gut dabei, mussten aber bald einige andere Boote ziehen lassen. Immerhin kamen wir mit Wellen und Wind ganz gut zurecht, und erreichten das Ziel als 5. von 6 Booten.
Masters-Männereiner C
Für dieses Rennen hatten wir zwei Boote gemeldet. Georg startete in Lauf 7 und Georgios in Lauf 9. Marcel Hacker war auch dabei, aber aufgrund des sehr guten Meldeergebnisses mit 12 Läufen insgesamt durfte/musste keiner von uns gegen ihn starten. Ich (Georg) war beim Start schnell, musste den deutlich kräftigeren und größeren Polen auf der Nachbarbahn aber bald vorbeilassen. Ich kam gut durch die Wellen und erreichte Platz 4 hinter dem Briten, dem Polen und dem Kroaten. Die Abstände nach vorne und hinten waren eindeutig, und ich war mit dem Ergebnis zufrieden.
Masters-Männerdoppelzweier C
Georgios und Georg starteten bei immer noch widrigen Bedingungen (Wellen und Wind von schräg hinten) in einem schön international besetzten Lauf gegen Boote aus China, der Türkei, Großbritannien und Deutschland. Nachdem die Starts beim Warmfahren nicht optimal verliefen, klappte der Start im Rennen perfekt, und wir lagen zusammen mit den Karlsruhern vorne, das türkische Boot kurz dahinter, die anderen drei Boote schon bald deutlich abgeschlagen. Im Rennverlauf änderte sich daran nicht viel, und wir holten den zweiten Platz knapp hinter Karlsruhe. Insgesamt war es ein sehr schönes Rennen, und auch wenn es nicht zum Sieg gereicht hat, waren wir sehr zufrieden.
Masters-Mixedachter C
Emiliia und Georg waren Teil einer internationalen Crew aus drei Kontinenten. Bis auif Alexej, mit dem Georg 2019 schon im Achter saß, kannten wir niemanden vor dem Rennen. Immerhin hatten Emiliia und Georg einmal im Riemenzweier trainiert:-) Da nicht jeder über gute englische Sprachkenntnisse verfügte, war das Warmfahren etwas chaotisch. Irgendwie schafften wir es aber zum Start, und im Rennen selbst harmonierten wir so gut, wie es beim ersten Rennen einer zusammengewürfelten Mannschaft eben möglich ist. Wir erreichten den 2. Platz hinter einer gut eingespielten amerikanisch/spanischen Mannschaft und mit großem Abstand zu den weiteren vier Booten.
Masters-Mixeddoppelzweier C
Margarete und Georg starteten im 7. und letzten Lauf des Masters- Mixeddoppelzweier C, der mit drei Booten nicht mehr voll besetzt war. Leider steckte mir (Georg) immer noch das Achterrennen in den Knochen, und so hatten wir ziemlich zu kämpfen. Es gewann wie erwartet die Renngemeinschaft Bregenz/ Ludwigshafen mit großem Vorsprung. Wir kamen nach dem britischen Boot als 3. ins Ziel.

Emiliia:
vor fast 15 Jahren habe ich meine erste World-Masters-Regatta als Zuschauerin hautnah erleben können und war von den Wettkämpfen total begeistert. Als ich in diesem Frühjahr gefragt wurde, ob ich an den EuroMasters teilnehmen möchte, hatte ich mich sehr gefreut, dass es diese Möglichkeit gibt. In den drei Wochen vor den EuroMasters war ich dienstlich viel unterwegs und konnte nur alternativ trainieren. Ich war für vier Disziplinen gemeldet, konnte jedoch nur an drei Rennen teilnehmen. Bedauerlicherweise wurde der 4x mit Isabelle, Judith und Margarete aufgrund des schlechten Wetters abgesagt. Am Donnerstag bin ich im 1x gerudert und bin 4. geworden. Ich habe mir eine bessere Platzierung gewünscht, allerding habe ich gemerkt, dass die letzten Wochen tief in den Knochen steckten. Am Freitag bin ich mit Margarete im 2x gerudert. Es war ein tolles Rennen und wir konnten uns auf den letzten 250 m den 3. Platz erkämpfen. Am Sonntag hat der Mixed 8+ stattgefunden. Ich fand es echt super, wie 8 Ruderer, die sich gar nicht kennen und nicht einmal zusammen gerudert sind, so ein Rennen bestreiten können. Das hat echt Spaß gemacht. Aber vor allem habe ich mich auf die Zeit gefreut, die ich mit dem Team verbringen konnte. Ich bin glücklich, Teil dieses Teams zu sein und ich freue mich insbesondere auf die nächsten gemeinsamen Wettkämpfe und Veranstaltungen. Und last but not least, die neuen Einteiler sehen toll aus.

Margarete: München, die Euromasters und ich
Für mich waren es die ersten Euromasters, die erste richtig große Regatta, an der ich mit Isabelle, Emiliia, Georg, Georgios und Demir teilnehmen durfte. Eine Regatta und ein Wochenende mit so vielen verschiedenen Eindrücken, tollen neuen Erfahrungen und zahlreichen schönen Momenten. Die vielen Menschen unterschiedlicher Nationalität und Alters, die vor allem eines verbindet, die Freude und Begeisterung für den Rudersport, bleiben mir dabei besonders in Erinnerung - und natürlich das Wetter. Sonne, Regen, Gewitter und Wind wechselten sich ab und sorgten für ein Wechselbad der Gefühle. Am Samstag sorgten immer wieder aufziehende Gewitter für Rennabbrüche und Ausfälle. Letzteres traf auch den Doppelvierer mit Isabelle, Judith, Emiliia und mich, was natürlich für Enttäuschung sorgte. Ein für mich besonderes Erlebnis war das Rennen im Doppelzweier mit Emiliia am Freitag. Dank eines beherzten Rennens am Ende und frenetischen Anfeuerungsrufen von Isabelle, haben wir noch den 3. Platz erreichen können. Das war echt cool! Am Sonntag stand für mich ein weiteres Rennen im Doppelzweier an, dieses Mal mit Georg. Für uns war es erst das „Zweite Mal“ gemeinsam im Boot. Und auch, wenn wir als Letztes von drei Booten das Ziel erreichten, so hat es eine Menge Spaß gemacht! Vielleicht probieren wir das bei Gelegenheit wieder aus? Aber das eigentliche Highlight dieses Wochenendes waren unsere, neuen, coolen Einteiler. Ich finde wir haben eine gute Figur gemacht, in vielerlei Hinsicht, und wir sind ein tolles Team!

Demir:
Nachdem ich 10 Jahre lang keine Rennen mehr gerudert bin, war das Wochenende und die Rennen ein Versuchsballon für mich. Das Training mit Isabelle und Georg in den Doppelzweiern, lief gut und ich war recht hoffnungsvoll, nicht ganz hinterher zu rudern. Leider kamen in den Wochen vor der Regatta zwei Mal lange Ausfallwochen in meine Vorbereitung. Das zeigte sich dann in den Rennen. Die Starts im Doppelzweier mit Georg und dann auch im Einer, liefen gut. Aber dann Man kann es wohl am besten so zusammenfassen: "Am Ende der Luft war noch Strecke übrig". Aber immerhin habe ich mal wieder Regattaluft geschnuppert, alte Kameraden und Freunde wieder getroffen und die schöne, traditionsreiche Olympiastrecke in München berudert. Allein dafür war es den Aufwand wert. Die festgestellten konditionellen Defizite, werden natürlich im weiteren Verlauf des Sommers und Herbst bearbeitet.

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